Im Grunde ist ein Exposé ein strukturierter und wissenschaftlicher Projektplan. In diesem gibt man den Lesern einen genauen Überblick über deine Zeitplanung, das Thema sowie den Inhalt der akademischen Arbeit. In der Regel umfasst ein Exposé im Durchschnitt zwischen 2-5 Seiten. Es dient daher mehr als Leitfaden und Ergänzung zu deiner Bachelor- oder Masterarbeit.
Jede Fakultät hat beim Verfassen eines Exposés eigene Richtlinien. Schaue dir also sehr genau die Anforderungen deiner Hochschule oder Universität diesbezüglich an. Zwar haben die meisten Richtlinien der einzelnen Einrichtungen ähnliche Kriterien. Nichtsdestotrotz gibt es in vielen Fällen kleine aber feine Unterschiede. Ein Blick in die Verordnung der Hochschule oder Uni kann an dieser Stelle sehr hilfreich sein.
Darauf solltest du bei einem Exposé achten
Jeder Student, der mitten in den letzten Zügen seines Studiums steckt, kennt das Problem: Zu viel zu tun und zu wenig Zeit. Für eine einfachere Bearbeitung und einen besseren Überblick sorgt an dieser Stelle das Exposé. Hierbei erstellst du einen Leitfaden deiner Arbeit abgestimmt auf das Thema, die konkrete Fragestellung sowie die individuelle Problemanalyse.
Ein Exposé ist demnach eine spezifische Übersicht deiner Arbeit. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Französischen und bedeutet auf Deutsch übersetzt „Darstellung“. Daran solltest du dich beim Verfassen auch halten. Folgende Kriterien sind wichtige Aspekte eines Exposés:
- die genaue Problemstellung
- der aktuelle Forschungsstand
- das Konzept der Bachelorarbeit
- der individuelle Zeitplan
- die Datenquelle und Auflistung der genutzten Literatur
Des Weiteren solltest du beachten, dass ein Exposé nicht grundsätzlich verbindlich während der Bearbeitungszeit ist. Du kannst im Laufe der Erstellung auch immer neue Ideen, Titelbezeichnungen oder Strukturen in deine Diplomarbeit oder Abschlussarbeit einfließen lassen. Schließlich können sich während der Bearbeitung immer noch neue und innovative Forschungen und Erkenntnisse auftun. Aus diesem Grund musst du dir während des Bearbeitungsprozesses keine großen Sorgen und Gedanken machen.
Die Vorteile eines Exposés
Im Studium mag das Erstellen eines Exposés zunächst überflüssig und zeitfressend erscheinen. Allerdings bietet dieser besondere Leitfaden ungeahnte Vorteile. Diese solltest du dir, wenn du noch zweifelst, einmal ganz genau vor Augen führen:
- besserer und schnellerer Überblick über deine Selbstorganisation und Ideen
- Hilfestellung bei einem Selbststudium
- gezielte Themenauseinandersetzung
- Pluspunkte bei deinem Betreuer in Sachen Motivation und Disziplin
- zeigt Themenrelevanz bei dem Betreuer oder Professor an
- verdeutlicht, dass du die Forschung gemäß Richtlinien der Fakultät durchführst
- Zeit und Stressersparnis
Das Auge liest mit – Diese Stilregeln sind wichtig
Nicht nur das Thema der Arbeit ist elementar. Die Optik und punktgenaue Anwendung der Stilregeln von wissenschaftlichen Arbeiten sind entscheidend. Schließlich ist das Exposé der erste Schritt und Einblick deiner Arbeit. Halte dich aus diesem Grund an die Zitier-Richtlinien von beispielsweise APA oder Harvard und an eine akademische Schreibweise. Des Weiteren solltest du auch bei einem Exposé darauf achten, dass dieses ein eigenes Deckblatt besitzt. Wichtige Stilregeln bei der Erstellung eines Exposés sind darüber hinaus insbesondere:
- eine klare und verständliche Sprache
- keine komplexen bzw. verschachtelten Sätze
- keine komplizierten Fremdwörter oder Fachjargon
- eine effiziente und einheitliche Nutzung von Zeitformen und Personalpronomen
- keine übertriebene Verwendung von Zitaten
- eigene Ideen sammeln Pluspunkte
Schritt für Schritt zum Erfolg – So geht’s!
Je nach Art der Arbeit, ob Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation, kann die Länge des Exposés variieren. Bei sehr langen Arbeiten kann sogar ein Exposé mit einem Umfang von 20 Seiten möglich sein. Im Schnitt umfasst das Exposé allerdings nur 2-5 Seiten. Aber egal, welcher genaue Umfang von deiner Fakultät gewünscht wird, in der Regel sind folgende Aspekte beim Verfassen essenziell:
1. Deckblatt
Hier solltest du den Namen deiner Hochschule oder Universität, den Fachbereich, den Studiengang sowie den Namen deines Betreuers nennen. Ebenso müssen deine Kontaktdaten sowie das Datum vermerkt sein.
2. Thema deiner Forschung
Eine prägnante und kurze Darstellung deines Forschungsthemas sowie die jeweilige Begründung von der Relevanz deiner Auswahl sind hier wichtig.
3. Zielsetzung / Erkenntnisse
Mithilfe deiner Forschungsresultate erklärst du deine Ziele. Was hast du herausgefunden und warum ist dies für das Projekt relevant?
4. Forschungsmethode
Hier beschreibst du, welche Art von Untersuchung du vornimmst. Das kann eine Umfrage, Beobachtung oder ein Experteninterview sein. Vergiss aber nicht, dass deine Fragebogen und Transkriptionen in den Anhang deiner fertigen Bachelorarbeit aufgenommen werden sollten.
5. Forschungsstand / Theorie
Wichtig ist auch ein kurzer Überblick von der bestehenden Literatur. Je nach Forschungsgebiet bietet sich als Ergänzung auch eine Darstellung deiner Quellen von den theoretischen Grundlagen deiner Forschung an.
6. Konzept
Besonderes Augenmerk solltest du auf das Konzept legen. Denn hier wird deine Hypothese also deine Ergebnisannahme, deine Fragestellung und unter Umständen auch deine Methodik vorgestellt.
7. Gliederung
Natürlich ist auch die Struktur deiner Arbeit und deines Exposés wichtig. Nimm dir für eine sinnvolle Gliederung ausreichend Zeit.
8. Zeitplan
Die Zeitplanung wird üblicherweise tabellarisch dargestellt.
9. Motivation
Die Darstellung der eigenen Motivation kann für viele Prüfer ausschlaggebend sein. Gehe hier auf die Beweggründe für deine Forschung und dein Thema ein und stelle ggf. auch eigene Vorarbeiten vor.
10. Literaturverzeichnis
Deine Quellen sollten vollständig und mit weiterführender Literatur verknüpft sein. Dabei solltest du auf die Relevanz zu deiner Arbeit achten.
11. Kostenplanung
Wenn du ein Stipendium mit deinem Exposé beantragst, solltest du zum Schluss einen Kostenplan erstellen.
Der letzte Check
Um sicherzustellen, dass du nichts vergessen und keine Fehler gemacht hast, hilft dir die folgende Checkliste. Überprüfe deine Arbeit und dein Exposé auf Vollständigkeit, Übersichtlichkeit und auch auf die jeweils abgestimmten Inhalten. Halte dich hierbei am besten an folgende Punkte:
- Sind Zielsetzungen, Fragestellung sowie Thema klar ausgearbeitet?
- Wurden die Deadlines sowie der Zeitplan definiert und eingehalten?
- Ist der Titel deiner Arbeit aussagekräftig?
- Wurden die Kriterien deiner Uni oder Hochschule hinsichtlich Formatierung und Deckblatt erfüllt?
- Ist ein roter Faden bei der Zusammenfassung, Zielsetzung sowie Problemstellung ersichtlich?
- Wurde der Forschungsstand ausreichend präsentiert?
- Bist du in deinem Konzept ausreichend auf Hypothesen, Fragestellungen sowie Methodik eingegangen?
- Sind Vorarbeiten und deine persönliche Motivation sind klar erkennbar?
- Wurden vorgegebene Quellen-, Zitier- sowie Schreibrichtlinien deiner Fakultät erfüllt?
- Hast du bei einem Stipendium-Antrag an eine Kostenplanung abgestimmt auf die geltenden Förderkriterien geachtet?
Sobald du diese Punkte abgearbeitet hast, kannst du ein professionelles Lektorat als Ergänzung beauftragen. Neben der sprachlichen Prüfung kann ein Lektorat dir auch Entwicklungen, Aspekte und Themen aufzeigen, die du innerhalb deiner Arbeit mit einfließen lassen solltest oder lieber nicht. So bist du in jedem Fall auf der sicheren Seite.