Apostroph


Apostroph
Inhaltsverzeichnis
  1. Apostroph
  2. Wann ein Apostroph gesetzt werden muss
  3. Apostroph als e- Ersatz
  4. Apostroph in Eigennamen
  5. Apostroph und Buchstabengruppen
  6. Der typografisch korrekte Apostroph

Als Apostroph wird ein „hochgestelltes“ Komma (’) bezeichnet, das strikten Regeln unterliegt. In der Regel symbolisiert er, sozusagen als Auslassungszeichen, in einem Wort das Fehlen von einem oder mehreren Buchstaben. Eine weitere Verwendung findet sich, wenn an einem Wort eine Endung angefügt wurde. Du als Autor entscheidest selbst, ob du ein Apostroph setzen willst oder nicht. 


Wann ein Apostroph gesetzt werden muss

Generell existieren lediglich zwei Gelegenheiten, bei denen du zwingend ein Apostroph setzen musst. Wenn Namen auf „s“ enden und im Genitiv stehen, muss du ein Apostroph setzen. Das gilt ebenso für Endungen wie -ss‚ -ß‚ -tz‚ -z‚ -x‚ -ce, die sich alle ähnlich anhören. 

Beispiele für Genitiv-s (Namen mit S-Laut):
  • richtig: Maurice´ Lkw – falsch: Maurices Lkw
  • richtig: Iris´ Halskette – falsch: Iriss Halskette 
  • richtig: Beatrix´ Backform – falsch: Beatrixs Backform 
Falls du mal in Wörtern Buchstaben auslässt, musst du in jedem Fall ein Apostroph hinzufügen. Das kommt häufig bei schwer verständlichen Wörtern vor, wie zum Beispiel in dichterischen Werken.   

Beispiele für einen Apostroph bei Auslassungen:
  • richtig: D´dorf (Düsseldorf) – falsch: Ddorf
  • richtig: ´s ist schon spät (es ist schon spät) – falsch: s ist schon spät 


Apostroph als e- Ersatz

Wenn du am Ende eines Verbs ein unbetontes e weglässt, kannst du optional ein Apostroph setzen.

Beispiele: Eddy, hol doch mal schnell ein Brot. - Ich find diese Farbe cool.- Leg dich nicht mit mir an. - Ich geh ihr aus dem Weg. - Lass meinen kleinen Bruder in Ruhe.

Eine weitere Verwendung findet sich beim Schreiben von Wörtern mit „es“, bzw. mit weggelassenem „e“. In bestimmten Fällen kannst du das Apostroph weglassen. 

Beispiele: Wie gehts dir denn? – Nimms leicht! – Treibs nicht zu weit! – Hinterm Horizont geht’s weiter. 


Apostroph in Eigennamen

In der deutschen Sprache wird das Apostroph relativ häufig verwendet.

Beispiele
  • Großmutter’s Fahrrad müsste mal ordentlich generalüberholt werden – nicht nur wegen der Nutzung, sondern auch wegen der Optik. 
  • Würdest du ins Theater gehen, um dir Brecht’s Dreigroschenoper anzusehen? 
Um den Genitiv richtig zu kennzeichnen, benötigst du kein Apostroph, das angehängte -s allein reicht aus. Beispiele: Annas Geburtstag, Großvaters Fotoalbum usw. 

Allerdings gibt es eine Ausnahme, wenn der Genitiv von Namen auf s, ss, ß, tz, z, x endet und über keinen Artikel verfügt. Beispiele: Grass’ neuer Roman, Ringelnatz’ Gedichte oder Klaus’ Frisörsalon. 

In diesen Fällen ersetzt der Apostroph das fehlende Genitiv-s. Für den Genitiv gibt es also nur ein „s“ oder ein Apostroph, nie beides. Eine Ausnahme ist allerdings sogar im Duden zu finden, bei Formulierungen wie „Willi’s Fischladen“ oder „Anita´s Blumenparadies“. Damit kann die Grundform beim Genitiv verdeutlicht werden und sollte nur im äußersten Notfall bei Personennamen verwendet werden. Grundsätzlich ist eher davon abzuraten! 


Apostroph und Buchstabengruppen

Komplette Buchstabengruppen können durch den Apostroph ersetzt werden, was allerdings eher selten vorkommt. Es ist üblich, dass das bei Abkürzungen von Ortsnamen angewendet wird. Aber nur, wenn es absolut klar ist, um welchen Ort es sich handelt. 

Beispiele
  • Ku'damm - Kurfürstendamm
  • D'dorf - Düsseldorf
  • beim Bauzen-s: Bahnhof’s-Gaststätte (richtig: Bahnhofs-Gaststätte)
  • beliebige Apostrophe: sonntag’s (richtig: sonntags)


Der typografisch korrekte Apostroph

Durch die hochgestellte „kleine Neun“ ergibt sich die typografisch korrekte Form, bzw. Schreibweise für den Apostroph. Über die Tastatur des Computers lässt er sich auf diese Art direkt erzeugen:   
  • bei Word, Google Docs oder anderen Schreibprogrammen: Shift + #
  • bei allen anderen Programmen: Alt + 0146