Was ist eigentlich Glück?

Auf diese Frage kann wohl jeder seine eigene Antwort geben. Während für einige das Glück im ruhigen Familienleben besteht, suchen andere ihr Glück in Arbeit, Hobbys oder sonstigen Beschäftigungen. Bei einer Umfrage am Weltglückstag gaben 25% der Befragten in Deutschland an, dass das glücklichste Ereignis in ihrem Leben bisher die Geburt des Kindes war. Weitere wichtige Ereignisse waren der Beginn einer Beziehung oder besondere Glücksmomente mit Familie oder Bekannten.[1] Doch wie repräsentativ ist diese Umfrage? Und kann man daraus eine allgemeine Definition von Glück folgern? 

 

Bei der Suche nach einer solchen Definition können wir uns darauf einigen, dass wir Glück als einen besonderen Zustand der menschlichen Gemütslage bezeichnen, der mit der Erfahrung von Gefühlen und Emotionen wie Gelassenheit, Freude, Stolz, Frieden oder Harmonie verbunden ist. Werden diese und andere positive Gefühle miteinander in Einklang gebracht, so können wir wohl von einem absoluten Glück sprechen. In einem Zustand des Glücks denkt ein Mensch stets positiv, empfindet keine Angst oder sonstige negative Gefühle. 

 

Weiterhin können wir von einem zeitlich begrenzten, besonderen Glücksgefühl sprechen und einem lang andauernden Gefühl der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Das zeitlich begrenzte Gefühl wird oft sehr intensiv erlebt und ist in der Regel von äußeren Reizen abhängig.

 

„Will das Glück nach seinem Sinn

Dir was Gutes schenken,

Sage Dank und nimm es hin

Ohne viel Bedenken.“[2]

 

In diesem Gedicht von Wilhelm Busch wird die Spontaneität des Glücksgefühls bekräftigt. Genieße den Augenblick heißt es hier, denn, noch in diesem Moment kann man absolut glücklich sein, aber nur wenige Minuten später, nachdem die Situation sich verändert, kann das Glücksgefühl auch schnell umschlagen.

 

Im Unterschied dazu ist das Gefühl der inneren Harmonie, das sich tief in unserer Seele manifestiert, von vielen Faktoren abhängig. Oft ist das Zusammenspiel dieser Faktoren notwendig, um den wirklichen inneren Frieden zu erlangen. Wer beispielsweise in der Lage ist, Freude am Leben zu empfinden und vieles, was geschieht, mit einer positiven Einstellung zu behandeln, wird es sicherlich einfacher im Leben haben, das Glücksgefühl zu behalten, als jemand, dessen Leben stets von Angst und Unsicherheit bestimmt ist. Eine besondere Meisterleistung ist es daher auch die Seele und den Körper in Einklang zu bringen und sich von unnötigem Ballast zu befreien. Das sind vor allem Stresssituationen wie Zeit- oder Leistungsdruck, alltägliche Unannehmlichkeiten oder Überforderung, die Nerven strapazieren. Hier ist es besonders wichtig, Pausen einzulegen, abzuschalten und Ruhe zu bewahren. Spaziergänge an der frischen Luft, Yoga oder Sport haben sich als hilfreich erwiesen. Denn nur ein ruhiger Geist kann seine Probleme und Beschwerden gut einschätzen und wird nicht von ihnen abhängig. 

 

In diesem Zusammenhang ist die Unterstützung durch die Liebsten im eigenen Zuhause von großer Bedeutung. Ohne diese wichtige Hilfe werden wir wohl nie das Leben in all seiner Fülle genießen können, denn sie lässt uns mit viel Selbstvertrauen und Zielstrebigkeit, aber auch mit einem Lächeln auf den Lippen, durch den Alltag gehen. 

Literaturverzeichnis

 

Busch, Wilhelm: Schein und Sein. Leipzig Insel-Verlag, 1935, S 25.

 

Sinus-Institut: Glücks-Studie: Deutsche Sind glücklich und optimistisch (Stand: 20.03.2019). https://www.sinus-institut.de/veroeffentlichungen/meldungen/detail/news/gluecks-studie-deutsche-sind-gluecklich-und-optimistisch/news-a/show/news-c/NewsItem/ [12.06.2019].

 


[1] Sinus-Institut: Glücks-Studie: Deutsche Sind glücklich und optimistisch (Stand: 20.03.2019). https://www.sinus-institut.de/veroeffentlichungen/meldungen/detail/news/gluecks-studie-deutsche-sind-gluecklich-und-optimistisch/news-a/show/news-c/NewsItem/[angerufen am 12.06.2019].

 

[2] Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909