Sprache als Instrument der Macht - Strategien der Rhetorik

Unter dem Begriff Rhetorik versteht man die Disziplin der praktischen Rede. Dabei gebraucht jemand bewusst oder unbewusst die Regeln und Techniken, die im historisch und kulturell entstandenen System der Rhetorik formuliert sind. Erkenntnisse der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung fließen heute ebenso in sie ein[1]. Richard Albrecht erklärt, dass unter Rhetorik „einerseits und allgemein Intention und Proposition von Sprechhandeln als linguistisches Phänomen, andererseits und spezifisch Wissenschaft von der öffentlichen Rede(-kunst)“ verstanden wird.[2]

 

Die sprachliche Kommunikation gibt uns Menschen die Möglichkeit, uns untereinander auszutauschen und soziale Kontakte zu knüpfen. Ohne dieses elementare Instrument wäre unsere heutige Welt nicht so wie sie ist. Im Laufe der Evolution haben sich zudem global verschiedene Sprachen gebildet. Jedoch hat der Mensch auch hier eine Lösung für eine vermeintlich einheitliche Kommunikation gefunden. Aus diesem Grund gilt Englisch als Verbindungs- und Allerweltssprache. Nichtsdestotrotz gibt es auch Länder, die mit dem Erlernen dieser Sprache Probleme haben.

 

Welchen Einfluss dabei der jeweilige finanzielle, bildungsspezifische und kulturelle Hintergrund hat, ist in diesem Zusammenhang sehr komplex.[3] Der Ausbau an Unterstützungsmöglichkeiten für einen erleichterten Zugang für Bildung ist somit ein wichtiger Schlüssel. Damit die Sprache wirklich einheitlich und gezielt als ein Instrument der Macht betrachtet werden kann, sollten auch benachteiligten Personen und Minderheiten Chancen eingeräumt werden. Dies lässt sich aufgrund der individuellen Standards und Möglichkeiten der Länder nur schwer realisieren. Nur das gezielte Einsetzen von politischen Ressourcen, ein Umdenken der Gesellschaft sowie ein neues Festlegen von Prioritäten kann gewinnbringende Chancen für die Zukunft aufzeigen.

 

Des Weiteren spielen auch gesundheitliche Faktoren eine wichtige Rolle. Viele Menschen aus unterschiedlichen Bildungs- und Familienständen leiden an sprachlichen Störungen. Diese können eine frühkindliche Sprachentwicklungsstörungen oder aber eine Einschränkung aufgrund eines Unfalls sein. Damit auch dieser Personenkreis ausreichende Unterstützung erhält, sollten finanzielle Mittel und Unterstützungsmöglichkeiten in die Ausbildung von Spezialisten fließen. Besonders die Ausbildung zum Logopäden muss von dem Auszubildenden oftmals selbst finanziert werden. 

 

Gerade junge Menschen, die Logopädie lernen oder studieren wollen, stellen sich aus diesem Grund oft die Frage, wie sie ihre Kosten decken sollen. Damit diese Berufsgruppe aber noch mehr gefördert und somit schon frühzeitig bei möglichen sprachlichen Problemen eingeschritten werden kann, sollte eine ausreichende Unterstützung politisch diskutiert werden. 


Literaturverzeichnis

Goethe-Institut e. V, Online-Redaktion, Mai 2006 http://www.goethe.de/ges/spa/prj/sog/mup/de1399909.htm [1.02.2018]

 

Karl-Heinz Göttert: Einführung in die Rhetorik. 4. Auflage. München 2009.

 

Richard Albrecht: „Zerstörte Sprache – Zerstörte Kultur“: Ernst Blochs Exil-Vortrag vor siebzig Jahren. Geschichtliches und Aktuelles. In: Bloch-Jahrbuch. Band 13, 2009, S. 223–240.


[1] Vgl. Karl-Heinz Göttert 2009: Einführung in die Rhetorik. München 4. Auflage. S. 21.

[2] Richard Albrecht 2009: „Zerstörte Sprache – Zerstörte Kultur“: Ernst Blochs Exil-Vortrag vor siebzig Jahren. Geschichtliches und Aktuelles. In: Bloch-Jahrbuch. Band 13, S. 228.

[3] Goethe-Institut e. V, Online-Redaktion, Mai 2006 http://www.goethe.de/ges/spa/prj/sog/mup/de1399909.htm [1.02.2018]