Die Kunst, sich Zeit zu nehmen

„Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns was gibt“ (Ernst Ferstl, *1955).

 

Jeder neue Tag bringt unzählige Herausforderungen und gewisse Stressfaktoren mit sich. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass mittlerweile viele Menschen unter verschiedenen Stresssymptomen und psychischen Beschwerden leiden. Es ist zudem schon zum Alltag geworden, dass man zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar sein muss. Die ständige Erreichbarkeit und die Hektik unserer modernen Zeit lässt es kaum noch zu, dass wir uns wirklich Zeit für uns und unsere Lieben nehmen. 

 

Allerdings ist das Ausmaß von fehlender Selbstachtung, Selbstliebe und der Nichteinhaltung von elementaren Pausen sehr kritisch. Besonders junge Menschen sind aufgrund der innovativen und technischen Informationsflut der Neuzeit gefährdet, an einem Burnout oder einer Depression zu erkranken (vgl. Beyer & Lohaus, S. 23-25, 2006). Um diesen Folgen langfristig entgehen zu können, empfiehlt es sich, bewusst Auszeiten zu nehmen. Der Umgang und die Achtung mit der eigenen Zeit sind in diesem Zusammenhang relevant. Denn wer auch seine Freizeit nutzt, um berufsbezogene oder schulische Aspekte zu beleuchten, der wird langfristig gesehen eine bittere Pille schlucken und schneller mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen haben.

 

Doch wie kann man sich nun wirklich Zeit für sich nehmen? Viele Menschen verbinden mit der bewussten Auszeit für sich etwas Zweitrangiges und Unbedeutendes. Allerdings verschafft uns eine gezielte Pause vom Alltagsstress auch viele Chancen, um im späteren Verlauf produktiver und kreativer zu sein. Wer sich also frühzeitig klar macht, dass Auszeiten ihren Wert und ihre Wichtigkeit haben, der wird diese auch viel besser zu schätzen wissen. Wie die optimale Gestaltung dieser Freiräume aussehen sollte, obliegt dabei jedem selbst. Für den einen kann ein entspannter Spaziergang am Strand ebenso erholsam sein wie für den anderen ein Filme-Abend mit einem Freund. Es kommt also immer ganz auf die individuellen Persönlichkeitsmerkmalen an, was jemand als entspannend und wohltuend empfindet. 

 

Wer sich wirklich Zeit nehmen und sich auf sich selbst konzentrieren möchte, der sollte also erst einmal herausfinden, was ihm gut tut. Inspiration kann eine Recherche und Einbeziehung von psychologischer Literatur, Gedichten, Sprüchen, Zitaten oder Dankschreiben liefern. Das Nutzen dieser Quellen zeigt nicht nur das Potenzial für spannende und zukünftige Projekte auf. Auch ein gezielter Abschied sowie eine Minimierung von negativen Gedankensträngen, schädlichen Stressfaktoren oder Selbstzweifeln können entstehen. 

 

 

Literaturverzeichnis

 

Beyer, A., & Lohaus, A., 2006. Stressbewältigung im Jugendalter: ein Trainingsprogramm,

Göttingen: Hogrefe.

 

Ferstl Ernst, 2006. Heutzutage, Edition Nove.