Start-ups finden wenig geeignete Fachkräfte


Leute, die ein Start-up planen
Inhaltsverzeichnis
  1. Start-ups finden wenig geeignete Fachkräfte
  2. Zahlen und Daten
  3. Große Probleme in den MINT-Fächern
  4. Pflichtfach Informatik in den Schulen?
  5. Mit den Großen konkurrieren
  6. IT-Positionen sind schwer zu besetzen
  7. Vorteile eines Arbeitsplatzes im Start-up
  8. Wie sieht das der potentielle Arbeitnehmer?
Laut einer Umfrage von PwC, Deutschlands führender Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft, beklagen die jungen Unternehmen den Mangel an adäquaten Fachkräften.  

Gerne würden sie sich vergrößern und ordentlich durchstarten, aber der große Personalmangel ist unter anderem auch auf die hohen Gehaltsforderungen der potentiellen Mitarbeiter zurückzuführen. 

Beispielsweise konnte 2018 im Durchschnitt ein Wachstum von acht Prozent verzeichnet werden, was aber die Start-ups aufgrund der angespannten Personalsituation nicht wirklich weiterbrachte. Sechs von zehn Start-ups sind in ihrer Entwicklung aufgrund des Fachkräftemangels gehemmt. In erster Linie werden Programmierer, IT-Sicherheitsexperten, Marketing Experten und Spezialisten für Hotel Design, Innenarchitektur, Holzbauplanung und Projektentwicklung, Entwickler und Experten zur Analyse und Verarbeitung von Daten gesucht. 


Zahlen und Daten

Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Startup-Gründern zeigt, dass vor allem IT-Jobs schwer zu besetzen sind. Das wird von 65 Prozent der Gründer bestätigt, während 17 Prozent keine geeigneten Vertriebsmitarbeiter finden. Von Problemen in den Bereichen Marketing und Kommunikation berichten zehn Prozent, fünf Prozent bei der Besetzung von Management- und Geschäftsführungspositionen und vier Prozent vom Projektmanagement. 


Große Probleme in den MINT-Fächern 

Sehr gravierend ist der flächendeckende Fachkräftemangel in den sogenannten MINT-Fächern:  Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. 2018 konnten fast 490.000 Stellen nicht besetzt werden. Offensichtlich ist hier die Bildungspolitik gefordert, denn es ist zu befürchten, dass junge Unternehmensgründer ins Ausland abwandern, wenn sie dort bessere Entwicklungsmöglichkeiten sehen. 


Pflichtfach Informatik in den Schulen? 

Wenn Start-ups sich für einen Standort im Ausland entscheiden, kann sich der Fachkräftemangel erheblich nachteilig für den Standort Deutschland auswirken. Die Bildungspolitik muss flächendeckend das Schulfach Informatik einführen, fordern die jungen Unternehmen, denn nur auf diese Weise können junge Menschen für die Informatik begeistert werden. Ergänzend sollten für Fachkräfte aus dem Ausland, die eher einen Arbeitsplatz in den Ballungszentren anstreben, die Randbedingungen verbessert werden. 


Mit den Großen konkurrieren 

Start-ups befinden sich mit etablierten, renommierten und finanzstarken Unternehmen im Wettbewerb um eine kleine Anzahl von Talenten. Laut PwC sehen 37 Prozent der Start-ups in den hohen Gehaltsforderungen der Bewerber den Hauptgrund ihres Problems. Außerdem wird ein Arbeitsort in ländlichen Gegenden als unattraktiv angesehen. Generell fühlen sich trotzdem die Nachwuchsunternehmer auf dem Land mit dörflicher Idylle wohler, als in kleinen oder mittelgroßen Städten. Erschwerend kommt hinzu, dass kaum ein Start-up eine Arbeitszeit von neun Uhr morgens bis zum pünktlichen Feierabend um 17 Uhr anbieten kann. 
 

IT-Positionen sind schwer zu besetzen

Mit gesenktem Blick verfolgen die Start-ups die Personalsituation bei den Entwicklern. 17 Prozent der Gründer finden kaum Backend-Entwickler und 13 Prozent beklagen allgemein das nicht Vorhandensein von Entwicklern und Programmierern. Darüber hinaus finden acht Prozent keine Javascript-Entwickler und sieben Prozent keine Front-End- und Mobile-Entwickler. Die Top-Themen der Branche bleiben davon nicht unberührt, so dass sechs Prozent der Gründer nur sehr schwer Big-Data- und Data-Science-Experten einstellen können. Einen weiteren gravierenden Mangel sehen drei Prozent bei den Experten für Künstliche Intelligenz und Machine Learning. 


Vorteile eines Arbeitsplatzes im Start-up  

Im Gegensatz zu einem großen Unternehmen kann ein Arbeitsplatz in einem jungen Unternehmen auch Vorteile bringen: 
  • Man arbeitet mit einem hochmotivierten Team zusammen
  • Es herrscht eine Offenheit gegenüber Veränderungen und Innovationen
  • In jungen Unternehmen kann man leichter befördert werden
  • Es wird Einem eventuell mehr Verantwortung übertragen 
  • Man entwickelt sich schnell weiter und lernt viel 


Wie sieht das der potentielle Arbeitnehmer?

Für viele Studenten und Absolventen spielt das Arbeitsklima im Team eine wichtige Rolle. Sehr gerne übernehmen sie auch Verantwortung und möchten frei etwas entscheiden können. Neben der Flexibilität am Arbeitsplatz sind Aspekte wie das Übernehmen von leitenden Positionen, steile Lernkurven, flache Hierarchien und die Möglichkeit unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln sehr wichtig. Wenn Start-ups diese Vorteile herausstellen können, werden sie auch nicht das große Gehalt zahlen müssen, um Personal zu finden. Selbstverständlich soll den zukünftigen Mitarbeitern nicht das Gefühl vermittelt werden, bloß billige Mitarbeiter zu sein.