„Mama!“, brüllt der 5-Jährige entzückt, „schau, da fliegt ein Schmetterling aus unserem Küchenschrank“.
Erwachsene können solche Begeisterung nicht teilen, denn Lebensmittelmotten sind kein Grund zur Freude. Diese kleinen Schädlinge treten auch in der saubersten Küche auf, und die meisten Haushalte waren schon einmal davon betroffen. Sie werden häufig durch Einkäufe in den Vorratsschrank eingeschleppt. Vor allem Getreide, Mehl, Schokolade, Backwaren, Nüsse und Hülsenfrüchte können betroffen sein. Davon befallene Lebensmittel müssen entsorgt werden, da sie Allergien, Haut- und Darm- und Magenprobleme auslösen können. Trotzdem überträgt die Motte selbst keine Krankheiten. Das Einfrieren bzw. die Kühlung unter 10 Grad oder das Kochen der Nahrungsmittel gelten zwar als Hausmittel, um die Larven zu töten, beseitigen aber weder Gespinst noch Kot und deshalb auch nicht die damit verbundenen Risiken.
Welche verschiedenen Arten sind in Deutschland häufig?
Die Unterscheidung der einzelnen Arten, hilft dabei Lebensmittelmotten gezielt zu bekämpfen. In Deutschland sind der Mehlzünsler, die Mehlmotte und die Dörrobstmotte die weit verbreiteten Arten.Der Mehlzünsler erinnert tatsächlich an einen Schmetterling. Seine Flügelspannweite kann bis zu drei Zentimeter betragen. Die Farbe der Flügel sind durch Querlinien in meist deutlich voneinander abgehobene Felder unterteilt. Die Färbung geht von braun oder bräunlich violett über gelblich oder ocker oder grau zu dunkelbraun. Die Nahrungsgrundlagen der Larven des Mehlzünslers sind bevorzugt Getreide und Getreideprodukte. Die Larven werden etwa 2,5 Zentimeter lang, sind weiß, gelblich bis rot gefärbt und gedeihen in warmer Umgebung.
Die Mehlmotte sie ist grau gefärbt. Die Larven mit ihren charakteristischen kleinen Punkten ernähren sich von Mehl und Getreide, aber auch von trockenem Gemüse.
Die Dörrobstmotte hat eine Flügelspannweite von bis zu zwei Zentimetern. Der Flügel am Körper ist grau und die Flügelspitze kupferrot. Die Larven der Dörrobstmotte sind sehr unterschiedlich gefärbt und können fast zwei Zentimeter groß werden und sind relativ kälteempfindlich. Sie ernähren sich neben Getreide auch von Nudeln, Reis, Schokolade, Tee, Kaffee, Kakao, Dörrobst und manchmal sogar von frischem Obst.
Wie können Lebensmittelmotten bekämpft werden?
Die ersten Maßnahmen
Nach der Entsorgung der befallenen Vorräte ist es nötig, die Schränke sorgfältig auszusaugen und mit Essigwasser zu reinigen. Dabei wird Haushaltsessig mit zwei Teilen Wasser verdünnt und Essigessenz mit zehn Teilen. Ein besonderes Augenmerk muss dabei Ecken, Kanten, Fugen und Bohrlöchern gelten. Diese dienen den Motten ebenso wie die Rückseite von Schränken und Schubladen als Versteck. Die Staubsaugerbeutel werden ebenso wie zu entsorgenden Lebensmittel dicht verpackt draußen im Müll entsorgt.Auch eine Hitzebehandlung der Schränke mit einem Föhn kann erfolgreich sein. Auch dabei kommt es auf Ritzen und möglichen Verstecke an.
Das Auslegen von Pheromonfallen kann helfen, die Falter einzufangen und so etwas über den Grad des Befalls zu erfahren, da die relativ unauffälligen Motten häufig erst bei starken Befall entdeckt werden.
Effektive, umweltfreundliche Bekämpfung mit Schlupfwespen
Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Lebensmittelmotten, richten keinen Schaden an und sterben von alleine wieder ab. Sie können im Internet bestellt und in Baumärkten gekauft werden. Dort werden sie als kleine, praktische Kärtchen angeboten. Die Anwendung muss nach je drei Wochen bis zu viermal wiederholt werden, um alle Generationen der Larven zu vernichten.Insektengifte
Natürlich können Lebensmittelmotten auch durch Insektengift bekämpft werden, allerdings bestehen dabei Bedenken bezüglich der Verwendung in der Nähe von Lebensmitteln, da Nervengift enthalten ist.Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll?
Die beste Vorbeugung ist es nach dem Einkaufen, die Vorräte zu öffnen, zu prüfen und in fest verschließbare Behälter umzufüllen. Das gilt auch für Schokolade. Denn die Originalverpackungen stellen kein Hindernis für die Motten dar. Aber Vorsicht: Wenn die Verschlüsse der Dosen nicht dicht schließen oder das Plastik zu dünn ist, können die Lebensmittelmotten diese Barriere überwinden. Genau so sollten Sie bei Tierfutter vorgehen, das vor die Motten eine Lebensgrundlage darstellen könnte. Es ist darüber hinaus sinnvoll, die Schränke regelmäßig mit Essigwasser zu reinigen. Auch das Auslegen von Lorbeerblättern trägt dazu bei, die Lebensmittelmotten fernzuhalten.Gegen diese Schädlinge hilft nur beherztes Vorgehen: Beseitigung befallener Vorräte, Reinigung der Schränke, Kontrolle und Umfüllen neuer Einkäufe.
Quelle: motten-alarm.de